Kupplungswechsel NSU Quickly

Um den Verschleißgrad der Kupplung einer ziemlich abgerockten Quickly N Baujahr Anfang 1954 beurteilen zu können,
musste diese ausgebaut, nachgemessen und wieder montiert werden.
Das Ganze habe ich mit ein paar Bildern festgehalten.

Der Kupplungshebel ist bereits dicht am Gehäuse. Daher soll die Kupplung einmal ausgebaut und geprüft werden

zuerst einmal lasse ich das Öl ab

Kette und Bremsgestänge hatte ich schon demontiert

und den Pedalarm

Ich entferne den Sicherungsring für den Bremshebel

und nehme diesen ab.

Nun ist der zweite, hinter dem Bremshebel liegende Sicherungs dran

Ich entferne die Mutter für das Kettenrad. Hierbei kann es erforderlich sein, ein Rundeisen zwischen Kettenrad und Kupplungsgehäuse zu stecken, damit sich das Kettenrad nicht mitdreht

Abzieher aufschrauben und Kettenrad abziehen

Alles andere kann dranbleiben

Sieben Muttern und eine Schraube lösen und Kurbelgehäusedeckel. entfernen. Dies kann unter vorsichtigem Klopfen mit einem Gummihammer geschehen (z.B. gegen das Schraubenloch für die Ständerhalterung). Man sollte keinen Schraubendreher zwischen die Dichtflächen stecken, da diese leicht beschädigt werden. Besser sind breite Hartholzkeile.

Freier Blick auf die Kupplung, das Antriebsrad und die Tretwelle

seitliche Ansicht. Die Sicherung der Kupplungstasse muss nun mit einem Schraubendreher seitlich herausgedrückt werden

und die Kupplungstasse mit Montagehebeln (es gibt spezielle für die Quickly, (16 91 00 908) abgezogen werden. Auch hier ist auf die Gehäusedichtflächen zu achen, also am besten einen Lappen oder ein Stück Holz dazwischen klemmen.

Mutter mit den zwei Federscheiben von der Kupplungswelle abschrauben. Ggf. Halter (16 91 00 912) zum gegenhalten verwenden.

Feder abnehmen

Anlaufscheibe und Antriebsrad ohne Gewalt abnehmen, ggf. etwas drehen

sollte leicht gehen

freie Sicht

Kupplungskorb, Belag- und Stahllamelle abnehmen

Da es mir nur um den Verschleiß der Kupplung ging, habe ich alles nachgemessen und mit den Maßen von Neuteilen verglichen. Da die Kupplung nicht verschlissen war, konnte ich wieder mit dem Zusammenbau beginnen.

Aber warum stand der Kupplungshebel so dicht am Gehäuse? Ein Hinweis eines Kollegen aus dem Quicklyclub Grevenbroich brachte mich auf die Fährte - der Kupplungshebel war schlicht verschlissen.

Das sieht man gut an der Nase, die in die Kupplungstasse eingreift.

Gegenhalter

Zwischendurch wird es immer voller in der Werkstatt und ich muss erst einmal aufräumen

Nachdem alles wieder draufgesteckt ist, wird die Kupplungsfeder mit dem aufliegenden Federteller mit einem Montagewerkzeug (16 91 00 910) zusammengedrückt. Sicherungsring wieder mit einem Schraubendreher unter die Kupplungstasse fummeln

Nun Dichtmasse auf die gereinigte Dichtfläche aufbringen

Das kann man bestimmt auch schöner machen

Deckel mit Gefühl und parallel zur Dichtfläche des Motors aufschieben. Dabei darf der Simmering durch den Vielzahn der Tretwelle nicht beschädigt werden. Hierzu gibt es eine Montagehülse (16 91 00 906) und ein Füllstück (16 91 00 905), welches mit Fett auf die Tretlagerachse geklebt wird. Bisher ist es mir aber auch ganz gut ohne gelungen.

Ich habe mir bei nsu-quickly.de einen neuen Kupplungshebel bestellt und baue ihn hier ein.

Und siehe da, der Abstand des Hebels zum Gehäuse stimmt wieder. Daher werden Bremnsshebel und Pedale wieder mondtiert. Das Kettenrad bekommt einen neuenHalbmond (der alte war abgeschert) und wird wieder mit der Mutter und den beiden Federscheiben befestigt.

alles montiert

Da mir der Kupplungshebel am Lenker etwas schlapp herunterhing, habe ich eine Feder zwischen den Kupplungshebel und das Gehäuse gemacht. Dadurch soll auch vermieden werden, dass ein Gang nicht sauber einrastet - ein Experiment.

Das Ganze wird noch durch einen Kabelbinder gesichert.

von oben

Nach Montage von Krümmer und Auspuff habe ich die Kettenabdeckung montiert, nachdem ich diese ein paar Tage in Zitronensäure liegen gelassen habe.